über mich

Kritikerpreis der DOfiS für TD Finck von Finckenstein

„Tommy Finke aka TD Finck von Finckenstein ist weit mehr als ein versierter Allroundkomponist. Wenn er an einer Inszenierung beteiligt ist, wird er zum prägenden Mitschöpfer. Der düstere Soundtrack zu Ersan Mondtags bildgewaltigem „Internat“, die elektronischen Verzerrungen und Loops von Haydns Oratorium für Claudia Bauers „Schöpfung“, die abgedrehten Musical- und Punksongs für Kay Voges´ „Theatermacher“ – das sind drei überragende Arbeiten in nur einer Saison. Ein Arbeitstier, ein heiterer Kunst-Anarchist, ein kreativer Dauersprudler.“ – Stefan Keim in seiner Laudatio am 13.07.2018

vita

(C) Birgit Hupfeld

Ich wurde 1981 in Bochum im Ruhrgebiet geboren. Als Tommy Finke spiele ich seit 1998 eigene Lieder auf den Bühnen der Republik. Sehr viel früher hatte ich sogar schon eine kleine, sehr schlechte Punkband, die nun mehr oder weniger vergessen ist, was manche als die einzige Errungenschaft der Gruppe ansehen. Aber am Theater nenne ich mich manchmal TD Finck von Finckenstein oder kurz Finck von Finckenstein. 

Von 2003 bis 2008 habe ich Elektronische Komposition an der Folkwang Universität der Künste in Essen bei Prof. Dirk Reith studiert. Die Diplomarbeit „Über das Auratische in der Popmusik und seine kompositorischen Implikationen“ erschien 2008 und beschäftigte sich mit popkulturellen Aspekten und wie ein/e Komponist*in diese für seine/ihre Zwecke nutzen kann.

In der ersten Dekade des neuen Jahrtausends habe ich an Klängen und Musiken für Videokunst gearbeitet. Besonders häufig mit meinem langjährigen Künstlerkollegen Martin Brand.

Im jahr 2013 erreichte mich ein unerwarteter Anruf von Mario Simon und machte mich zum Teil des Teams für „Das goldene Zeitalter – 100 Wege dem Schicksal die Show zu stehlen“, ein dreieinhalb stündiger Performance-Abend über Loops, Fragmente, Sampling und das Leben an sich unter der Regie von Kay Voges.
Beflügelt durch die spannende Zusammenarbeit entstand kurz danach die zweite Arbeit für Kay Voges, die Musik für „4.48 Psychose“, bei der die Körperdaten der Schauspieler*innen in die Livemusik auf der Bühne mit einflossen.
Eine dritte Arbeit mit Kay Voges, „Endstation Sehnsucht“ am Schauspiel Frankfurt führte schließlich dazu, dass ich von 2015 bis zu Voges‘ Wechsel ans Wiener Volkstheater im Jahr 2020 fester Musikalischer Leiter des Schauspiel Dortmund war. Logischerweise entstanden dort dann die meisten meiner Arbeiten.

Im jahr 2014 verbrachte ich außerdem mehrere Wochen in Montréal, um am dortigen Goethe Institut zusammen mit Fabien Prioville und Louise Lecavalier das Tanzstück „Reverse_Me“ zu erfinden. Fabien Prioville hatte die Aufführung von „Das goldene Zeitalter“ in Dortmund gesehen und mich netterweise vom Fleck weg engagiert.

2016 durfte ich dann die gesamte Musik für „Junges Licht“ von Adolf Winkelmann komponieren und produzieren. Diese Arbeit entstand durch einen glücklichen Zufall: Adolf Winkelmann hatte zuvor einen meiner Liveauftritte gesehen.

2017 wurde „Die Borderline Prozession“ zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Für das Stück habe ich Musik geschrieben, zusammengestellt, ge-remixt und ge-mashuped und live auf der Bühne jeden Abend neu gemischt. 2019 wurde dann „Das Internat“, ebenfalls mit meiner Musik (diesmal auch mit Streichquartett-Kompositionen und ohrenbetäubendem Lärm), ebenfalls zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Last but not least wurde 2020 dann „Das House – Reinventing the Real“ mit meiner Musik zum digitalen Theatertreffen eingeladen gestreamt.

 

skills

In meiner Arbeit verbinde ich moderne Kompositions- und Musikproduktionstechniken mit bewährten Arbeitsweisen. Dabei ist mir die Verschmelzung von Punk, Pop und Avantgarde ein besonderes Anliegen, denn ich halte nichts von Elfenbeintürmen. Sind ja auch sehr teuer, Türme aus Elfenbein. Und vermutlich verboten.

Häufig liegen zwischen Idee und Realisation meiner Werke nur Stunden, was der Regie im Theater entgegenkommt.
Denn so können am bereits Abend Szenen mit Musik geprobt werden, die am Morgen entstanden sind.

(Ganz recht, neben meinem Laptop steht ein Gartenzwerg, aber links.)

Falls Sie harte Fakten mögen, staunen Sie über meine Kenntnisse:

  • Abschluss (Diplom) von der Folkwang Universität der Künste, Studiengang Elektronische Komposition
  • Instrumente: Gesang, Klavier, Gitarre, Bass, diverse Synthesizer, Laptop
  • Audio-Software: Ableton Live, Pro Tools, Cubase, Max/MSP, Logic Pro, Studio One, Melodyne usw.
  • Audio-Interfaces folgender Hersteller: RME, Universal Audio, Focusrite, Presonus, Waves Soundgrid
  • Notation: Finale, Notion, MuseScore
  • Hardware-Controller von Akai, M-Audio, Ableton, Keith McMillen usw.
  • Sample-Libraries und Audio-Plug-Ins kann ich tatsächlich bedienen

Menschen/Firmen/Kollektive, für die ich gearbeitet habe, sind unter Anderem:

Kay Voges, Adolf Winkelmann, Julia Prechsl, Calle Fuhr, Jörg Buttgereit, Michael Gantenberg, Nils Voges / sputnic – visual arts, Paolo Magelli, Wiebke Rüter, Peng! Kollektiv, Claudia Bauer, Thorsten Bihegue, Alexander Kerlin, Ed. Hauswirth, kainkollektiv, Michael Simon, Zentrum für Politische Schönheit, Fabien Prioville, Patrick Borchers, Martin Brand, Ulli Ostgathe, Ersan Mondtag, WDR 1Live, Fidena, Ruhrfestspiele…

presse

„Sensorisch ist diese Blackbox der Erinnerung ein großer Wurf. Das Zusammenspiel von Fotos, Musik (Tommy Finke), Bühne (Pia Maria Mackert), Darstellern (und Dunkelheit!) hat einen hypnotischen Zauber, der ganz wunderbar ist. Ein Bravourstück, ein Bühnenereignis, das lange nachhallt.“ – RuhrNachrichten, 13 February 2017 (zu „Hell / ein Augenblick“)

„Gleiches gilt für den großartigen Soundtrack von Tommy Finke, der zwischen Minimalismus und großem Orchester alle Register zieht; manche seiner Kompositionen klingen fast hitverdächtig oder wie ein Traditional.“ – Badische Zeitung, 12 May 2016 (zur Musik in Junges Licht)

„The same applies to the great soundtrack by Tommy Finke , who pulls out all the stop switching between minimalism and large orchestral arrangements; some of his compositions almost sound like potential hits, [others] like traditional music.“ – Badische Zeitung, 12 May 2016 (about music in Junges Licht, 2016)

„Und dazu die Musik von Tommy Finke, die fast zu schön und zu strahlend ist für diesen Film mit ihren hymnischen Bläsern und Bässen. Aber nur fast.“ – Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 8 May 2016 (zur Musik in Junges Licht, 2016)

„And the music of Tommy Finke , which is almost too pretty and too bright for this movie with it’s hymnic horns and basses. Almost.“ – Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 8 May 2016 (about music in Junges Licht, 2016)

„Effektsicher werden durch den grandios verschränkten Musikteppich (T.D. Finck von Finckenstein) die Emotionen aufgewühlt, dramaturgisch gekonnt Geschwindigkeit, Musikrausch und Bilderstakkato gesteigert“ – nachtkritik.de (zur Musik in Die Borderline Prozession, 2016)

„Without fail, the elegantly woven music carpet (T.D. Finck von Finckenstein) stirs the emotions, and, with dramaturgical skill, increases the speed, musical frenzy, and staccato of images.“ – nachtkritik.de (about music in Die Borderline Prozession, 2016)

„Musiker Tommy Finke, außerhalb dieses Raumes immer noch in seiner Vielfältigkeit unterschätzt, lässt die Biodaten einfließen in die Musik. Puls und Atmung steuern teilweise den Sound.“ – Ruhrbarone.de (zur Musik in 4.48 Psychose, 2014)

„Musician Tommy Finke, outside this room still underestimated in his diversity, integrates biodata into the music. [The actors‘] pulse and breath control parts of the sound.“ – Ruhrbarone.de (about music in 4.48 Psychose, 2014)